Holzlacke und Putzoberflächen
Bei Putzoberflächen wird ein gutes Geschäft mit dem verbreiteten Unwissen gemacht. Hier wird dem Putz eine Rolle zugeteilt welche er nicht haben sollte. Der Putz rückt in den Vordergrund, soll ewig halten, darf nicht fleckig aussehen und keine Ausblühungen oder Verdunstungszonen aufweisen! Die dahinterliegende Mauer erhält die Nebenrolle… So passiert es dann auch, da wird ein mächtiger Putz aufgeklatscht welcher der Mauer weder eine Austrocknung erlaubt noch als zuverlässiger Schadsalzpuffer dient.Sogenannte „Entfeuchtungs- und Mauertrockenlegungsprofis, und auch die Verkäufer von Zauberkugeln (mit oder ohne Stromanschluss), reden von aufsteigender Mauerfeuchte in bis zu 12m Höhe! Tatsächlich steigt in einer gesunden Ziegelmauer die Feuchtigkeit auch bei Pfützenbildung am Mauerfuss nicht höher als 1-3 Ziegelreihen! Schlussendlich sorgen allzuviele Baufirmen und Baumeister mit einem „Sanierputz“, „Sperrputz“ oder/und diffusionsbehindernden Farben und Anstrichen für das ansteigen der Verdunstungszonen, sowie auch für eine bauschädliche Schadsalzkonzentration.
Im heutigen „Fall“ schön zu sehen, der aufgebrachte Anstrich hatte kleine Risse bekommen, das eindringende Wasser durchfeuchtete Putz und Mauerwerk, die freien Oberflächen reichten nie für eine adäquate Austrocknung. Bis der Bauherr in „die Fänge“ einer Mauerwerksentfeuchtungs- oder Mauerwerkstrockenlegungsfirma gelangt, dann wird gesägt, injiziert, es werden Bitumenbahnen eingemauert oder es werden mauerwerkshypnotisierende Kugeln oder Kästen aufgehängt. Obwohl man nur alte Maurer- und Putzregeln einhalten, allenfalls einen etwas kürzeren Putzinstandhaltungsintervall akzeptieren müßte.Eigentlich ganz einfach, nur haben wir das Bauen verlernt. (Und das denken)
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