Manch einer glaubt, mit dem Kauf von billigen Sedimentationsplatten in der Post oder in Drogeriemärkten („Schimmel-Check“) eine fundierte Schimmelanalytik betreiben zu können. Wie so oft im Leben kann hier billig teuer zu stehen kommen: die Gutachten, die im Zuge der Auswertung gestellt werden, sind unbrauchbar, da man ja nie weiß, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind – abgesehen von weiteren groben Mängeln wie dass z.B. immer nur eine Platte ausgewertet wird usw.. Was verwundert ist, dass man sich Seitens der auswertenden Firma getraut, überhaupt weitreichende Aussagen zu treffen.


Die VDI 4300 Bl. 10 (PDF-Auszug) gibt detailliert Auskunft über die Vorgangsweise und Methodik bei Messung von Schimmel in Innenräumen. Rechtzeitig wurde auch die Empfehlung des Arbeitskreises Innenraumluft am Umweltministerium aktualisiert. In beiden Publikationen wird auch ausdrücklich von Sedimentationsplatten abgeraten, da sich diese nicht für die Bestimmung von Schimmelpilzsporen-Konzentrationen in Innenräumen eignen.

Dies entspricht auch unseren Erfahrungen: Uns sind mehrere Fälle bekannt, in denen diese billige, aber leider völlig ungeeignete Methode zu vollkommen falschen und irreführenden Ergebnissen führte. Prinzipiell ist zu sagen, dass eine fachgerechte Beurteilung eines Schimmelbefalls zu komplex ist, um vom Schreibtisch her erledigt zu werden. Eine klassische Begehung mit fachgerechter Befundung ist in jedem Fall unverzichtbar!

Peter Tappler – Innenraumanalytik

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