Der Kurier-Artikel hat gut begonnen. Daher habe ich weiter gelesen, meine Freude ebbte schnell wieder ab, wandelte sich in Frust um. Sicher nicht der Frust den Leute haben wenn sie mit Schimmel zu kämpfen haben. Auch nicht der Frust welcher entsteht wenn gesundheitliche Probleme, nach jahrelangem Befall auftreten.  Der jahrelange Befall wird auch durch derartige Kurier-Artikel gefördert, richtig ist dass oftmals bei der Beheizung gespart und dadurch der Schimmel gefördert wird. Falsch ist das ewige Vorurteil welches der Kurier von der „Energieberatung“ übernommen hat: „NUR NICHT KIPPLÜFTEN“ Analog zum ewig bösen „Schwarzen Mann“ schreibt hier einer vom anderen ab, jeder gibt es falsch wieder, auf der Strecke bleiben die Hilfesuchenden, die Betroffenen. Daher zum wiederholten Male:
KIPPLÜFTUNG MANCHMAL DIE EINZIGE LÖSUNG
50-80% der Feuchtigkeit in einer Wohneinheit sind in den Oberflächen gebunden! Mit wenigen Minuten STOSSLÜFTEN wird diese NICHT abgelüftet! Daher steigt die „relative Luftfeuchtigkeit“ kurz nach der Stosslüftung wieder an. Dann gibt es die besonders guten Tipps: „4-6x täglich Stosslüften!“ Hier wird an den Bewohnern vorbeiargumentiert, zumindest an den Berufstätigen. Die gute alte Fensterfalzlüftung, oder in dem Fall auch die Kipplüftung sorgt für einen „kontrolliert“ permanenten Luftwechsel, bei entsprechender Wohnsituation reicht die Stosslüftung nicht aus, hier kann und soll durch die Kipplüftung ergänzt werden. Das falsche Vorurteil gegen die Kipplüftung kommt aus dem schlecht gedämmten Gebäudebestand, hier kann es durchaus zu Problemen mit rund um das Fenster abkühlenden Bauteilen kommen. Schimmelbefall tritt trotzdem selten auf, schließlich fehlt der wichtigste Bestandteil: Das dem Schimmel zur Verfügung stehende freie Wasser.
DER BESCHLAG IST AUSSCHLAGGEBEND
Natürlich soll das Fenster nicht voll gekippt werden, Verstellbare Beschläge sollen eine 1-2cm Öffnung sturm-(und allenfalls Einbruchssicher)sicher ermöglich.  Bei großen Wohnungen mit Pflanzen und Aquarien (ABER LEIDER OHNE WOHNRAUMLÜFTUNG) kann mit einer Dauerlüftung (nur während der Abwesenheitszeiten, Außentemperaturen nicht unter -5°C!) von 1cm bei 2 -beheizten- Fenstern der richtige Effekt erzielt werden. Da reicht dafür 2maliges Stosslüften einmal vor dem „in-die-Arbeit-gehen“, und einmal nach dem „nach-Hause-kommen“ aus. Schlussendlich sind in vielen Grenzfällen Pauschaltipps nicht sinnvoll, es muss experimentiert werden. Keine Wohnung, keine Nutzung gleicht der anderen. Das sollten auch die Berater der „Energieberatung“ wissen. Aber die haben ihr Wissen auch wieder wo abgeschrieben, Erfahrung zählt, äh fehlt. (Manchmal) Aber das gilt auch für viele Fachleute und auch Sachverständige…       Herzliche Grüße Günther Nussbaum-Sekora
Zum Kurier-Artikel:
Richtig heizen schützt vor Schimmel Konstante Temperatur und regelmäßiger Luftaustausch verhindern den Sporenbefall. In Tausenden Wohnungen wuchert der Schimmel. Manchmal sind Baumängel wie ein defektes Dach oder aufsteigende Mauerfeuchte die Ursache. Sehr oft ist das Problem aber selbst verschuldet. Denn aus falscher Sparsamkeit wird in vielen Wohnungen tagsüber die Heizung abgedreht und dann am Abend kräftig eingeheizt. Wenn es im Winter aber sehr kalt ist, sollte man lieber gleichmäßig durchheizen und viel lüften. Die Temperatur in Wohnräumen sollte konstant zwischen 19 und 21 Grad liegen.Das ständige Auf und Ab begünstigt nämlich die Schimmelbildung. Außerdem verbraucht man viel Energie, wenn man abgekühlte Räume wieder kuschelig warm bekommen will. Wer durchgehend auf mittlerem Niveau durch heizt, spart also auch Geld.Je stärker eine Wohnung auskühlt, desto besser kann sich der Schimmelpilz vermehren. Wenn ein Raum zu wenig beheizt wird, schlägt sich auf den kalten Wänden die Feuchtigkeit nieder. Werden die Zimmer unterschiedlich beheizt, müssen daher die Türen zu bleiben. Der Temperaturunterschied zwischen den Räumen sollte nicht mehr als fünf Grad betragen.Wer aus Angst vor Wärmeverlust noch dazu nicht lüftet, darf sich über dunkle Flecken und muffigen Geruch nicht wundern.Stoßlüften ist die beste Variante: Das Fenster wird mehrmals pro Tag für ein paar Minuten ganz geöffnet. Die trockene Winterluft kann viel Wasser aufnehmen und daher die Feuchtigkeit rasch aus der Wohnung transportieren. Weil sich die frische Luft in der Wohnung schnell wieder aufwärmt, wird relativ wenig Heizenergie verbraucht. Fenster zu kippen ist im Winter jedenfalls nicht sinnvoll. “ Ein vollständiger Luftwechsel dauert bei einem gekippten Fenster bis zu einer Stunde“, sagt Peter Haftner von der Energieberatung Niederösterreich. „Außerdem kühlen die Mauern und Möbel rund um das Fenster ab. An den kühlen Bauteilen kann die Luftfeuchtigkeit kondensieren und zu Schimmelbildung führen.“ Auch Die Luftfeuchtigkeit sollte man im Auge behalten. In Wohnräumen sollte sie bei 45 bis 55 Prozent liegen. Steigt der Wert langfristig auf über 60 Prozent, kann sich leicht Schimmel bilden. Wer es genau wissen will, kann die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messen. Quelle: Kurier-Online

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