Schon im September hat mich jemand informiert dass eine Innung (Fachgruppe und Namen werden erst nach „offizieller Stellungnahme“ oder Klage veröffentlicht) „gegen mich ermittelt“. Heute hat mich nun schon der 3. „Informant“ diesbezüglich angerufen. Es bleibt spannend was da kommt. Ich lasse mich jedenfalls nicht beeindrucken und bleibe weiter unabhängig und berichte auch genau so. Ein „Informant“ hat mir das so erklärt: „Du steigst mit deinen Berichten zu vielen Leuten auf die Zehen, nachdem die meisten Gutachter selbst Handwerksbetriebe haben, wird viel miteinander geredet, einer tut den anderen nicht gerne weh.“
Der andere Kollege erklärt mir das so: „Du bist zu normenkritisch, kritisiert sogar Details von Qualitäts-Fachgruppen, Freunde machst du dir damit keine“. Jetzt mag man sich fragen wieso eine Innung gegen jemanden vorgehen möchte der nichts weiter tut als Baupfusch aufzudecken, oder festgefahrene Details anzuprangern? Das läßt sich leicht erklären, EINE INNUNG besteht im wesentlichen aus dem Innungsmeister, dem Stellvertreter und den Funktionären. Die Innung selbst ist FÜR IHRE MITGLIEDER da, also für die Mitgliedsfirmen, die Handwerksbetriebe.
Und wer arbeitet in einer Innung? Wer ist Innungsmeister? Fast immer Personen welche selbst wiederum einen Handwerksbetrieb leiten… Und bei gegenständlicher Innung habe ich mich bei fast 3/4 der Funktionäre  mit Mängellisten oder Gutachten „unbeliebt gemacht“.  Muss ein Gutachter beliebt sein? Hier hätte man wohl still halten sollen? Niemals, das wäre Betrug am Kunden, ein Vergehen an der Bauwirtschaft. Ein Gutachter muss neutral sein, er darf nicht auf wirtschaftliche Interessen achten müssen. Da muss ich hinzufügen dass ich in fast allen Fällen Gerichtsstreitigkeiten verhindern konnte. Ich stehe für Streitigkeiten rund um „schiefe Linien“ und optische Auffälligkeiten grundsätzlich eher nicht zur Verfügung. Konzentriere mich auf wesentliche bautechnische Fehler, und halte mich da auch nicht zurück.
Ich stehe für die Idee die „Qualität am Bau“ zu verbessern unbeeindruckt weiter zur Verfügung, schreibe als „freier Journalist“ für „freie Magazine“, und bleibe immer respektvoll der „gegnerischen Partei“ gegenüber. Da hat mich die Redaktion von Solid-Bau schon lange vorher beeindruckt, hier hat man sich nicht gescheut auch kritisch über Bundesinnungsmeister zu berichten. So soll es bleiben, und dafür stehe ich auch ein. Ein bekannter Journalist eines Wochenmagazines wartet auf den Konflikt, noch wird nur gedroht, aber ich bin interessiert…
PS: Meine Blogbeiträge sind natürlich nicht als „Gutachten“ zu sehen, es möge jeder der sich auf den Schlips getreten fühlt, jeder der anderer Meinung ist, einfach darunter seinen Kommentar abgeben. Ich lasse nur Kommentare nicht zu, welche ausschließlich der Eigenwerbung dienen, oder mit dem Thema nichts zu tun haben. Kritik ist erwünscht und wird dem bauinteressierten User die gewünschte Informationsvielfalt bieten. Persönlichkeiten und Beleidigtheiten haben hier zwar nichts verloren, aber einem guten Gespräch gegenüber ist nie etwas einzuwenden…

7 comments

  1. ich hab mal bei einer innung angerufen und mich über ein mitglied beschwert. ich dachte da bin ich richtig. die wollen das wissen… jetzt verstehe ich auch warum die das einen dreck gekümmert hat. wahrscheinlich ist der auch noch in der innung gesessen! aber was macht eine innung eigentlich ?

  2. bauherrenhilfe.at

    Lieber Herr Arch. ….! Das möchte ich vorab nicht schreiben. Die Leute sind ihnen glaub ich bekannt, haben ihnen auch schon einmal ein Offert „organisiert“… Ich halte sie am Laufenden.

  3. bauherrenhilfe.at

    Lieber Herr …! Die Innung ist die jeweilige Standes- bzw. Berufsvertretung. Ist natürlich für ihre Mitglieder da, aber grundsätzlich auch interessiert wenn ein Mitglied schlecht arbeitet. Besser gesagt wenn ein Mitglied IMMER schlecht arbeitet. Aber ich glaub da kann auch die Innung nichts dagegen tun. Im Regelfall leistet die Innung gute Arbeit, weil wer schützt die Handwerksbetriebe sonst wenn nicht die Innung. Hier organisieren sich die Betriebe quasi selbst, und ohne geballtem Auftreten würde das Handwerk vermutlich unter die Räder kommen, oder noch mehr als ohnehin schon.Nur was nicht in eine Innung gehört ist ein Zusammenschluss von Firmen die Mist gebaut haben, von einem Gutachter „aufgedeckt“ wurden, und sich nun über den guten Namen einer Innung gegen diesen auflehnen möchten. In Wien gab es nur einen diesbezüglich guten Gutachter, der hielt aber Seminare für die Innungsmitglieder und war denen somit freundlich gesinnt. Das nun jemand neutral Leistungen bewertet gefällt nicht jeden. Aber im Großen und Ganzen sind die meisten Mitglieder dieser Innung integre Handwerksmeister, die auch froh sind wenn jemand den Billigfirmen und Pfuscher auf die Finger schaut. Oft bekommt man auch nach einem Gutachten von der Betroffenen Firma Dankesworte. Schlussendlich wird der jeweils aufgedeckte Fehler auf der nächsten Baustelle nicht fortgesetzt. Die meisten lernen aus ihren Fehlern und machen diese auch nicht absichtlich!

    1. bauherrenhilfe.at

      liebe gerti, natürlich nicht. aber in dem fachgebiet der -nicht- angesprochenen innung gibt es vorwiegend gutachter mit handwerksbetrieb, oder im beschriebenen fall einen sehr guten mann welcher allerdings wiederum schulungen für handwerksbetriebe ausschreibt. demnach gibt es vermutlich sehr wenige echt unabhängige und neutrale gutachter. da gibt es schon aufmerksame kunden welche bewußt keine regionalen gutachter nehmen um verflechtungen zu vermeiden. aus dem grund war ich am wochenende in kärntnen zu einer wohnhausanlage. hier hat die wohnungseigentumsgemeinschaft vermutlich kein vertrauen zu den regionalen gutachtern, aufgrund möglicher verflechtungen mit dem ausführendem bauträger. es menschelt demnach auch bei den gutachtern… daran sollte man zumindest denken… lg. günther nussbaum ps.: es gibt überwiegend gute gutachter ;-)

    2. bauherrenhilfe.at

      Was ist eigentlich ein „guter Gutachter“? Jedenfalls sollte er gewerksübergreifend denken und bewerten. Ein Fachgebiet ist zuwenig. Der „Obergutachter“ muss alles zu bewerten wissen und holt sich im Anlassfall „Sonderfachleute“, weilalleswissenkannkeiner. Und er sollte mediativ, also streitschlichtend wirken. Streitfördernd sollte ein Gutachter nicht wirken. Weiters sollte er sich nicht zu schaden sein überall hin zu klettern, auch wenn es steil und schmutzig ist. Weil die Fehler verbergen sich oft da wo man nicht so gerne hingeht. Der Kernpunkt ist die Bauteilbewertung, er sollte profunde Erfahrungen mit Bauteilen und Bautechniken haben. Und am allerwichtigsten ist die Erfahrung mit den Baufehlern selbst. Weil aufzeigen wo ein Baufehler liegt kann man schnell, aber die Bewertung wie und ob sich dieser auswirkt funktioniert nur bei viel Erfahrung…

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