Betonforschung setzt auf die „jungen Wilden“:  Neueste Generation von Zementen und Betonen in Theorie&Praxis  Wien – Wie im Hochleistungssport gilt auch für die Festigkeit und Beständigkeit von Beton: Noch schneller, noch besser – rasches Erhärten für schnelle Entschal- und Transportfähigkeit ist wirtschaftlich entscheidend. Aber auch bei der Instandsetzung von Wasserbauwerken sorgen die „jungen Wilden“ unter den Forschern dafür, dass der Betriebsstillstand der Anlage immer kürzer gehalten werden kann. Wie diese Beton-Spitzenleistungen entwickelt und realisiert werden können, wurde beim Kolloquium „Forschung & Entwicklung für Zement und Beton“ am 4. November 2009 Wien, vor über 300 Führungskräften der Bauindustrie demonstriert. Auch heuer referierten wieder 21 Experten verschiedenster Fachbereiche aus dem In- und Ausland.
Johannes Steigenberger, Leiter des Forschungsinstitutes der österreichischen Zementindustrie: „Immer wichtiger wird das Thema Nachhaltigkeit.“ Durch intensive Forschung und Entwicklung im Straßenbau sollen Ressourcenschonende Baumethoden weiter verbessert und noch breiter angewendet werden, im Tunnelbau ist Betoneinsparung mit ökologischem Gütesiegel ein Gebot der Stunde. Österreich an vorderster europäischer Nachhaltigkeitsfront Die österreichische Zementindustrie wirkt europaweit an vorderster Front im Rahmen des EU-Projekts DIRECT_MAT (DISmantling and RECycling Techniques for road MATerials) mit, an dem 20 Forschungsinstitute aus 15 Nationen beteiligt sind. Spezialgebiet des  Forschungsinstitutes der VÖZ sind die ungebundenen Tragschichten im Straßenbau unter ökonomischen, umweltrelevanten und bautechnischen Gesichtspunkten. Hinweise auf relevante Normen, Richtlinien sowie aktuelle Forschungsberichte werden auf einer Online-Plattform zugänglich gemacht. Die während der Projektlaufzeit (2009-2011) erfassten, aktuellen Praxisberichte werden in die Datenbank integriert. Nach der Evaluierung sollen Leitfäden eine optimale Nutzung des aktuellen Wissensstandes auf dem Gebiet der Wiederverwertung von Straßenbaumaterialien ermöglichen.
Nachhaltige Zusatzmittel für optimierten Spritzbeton  Zement- und Betonforschung bedeutet aber auch interdisziplinäre Forschung, die weit über den Baubereich hinaus reicht. Einen signifikanten Beitrag hinsichtlich der Ökonomie und Ökologie stellen Dr. Karl-Jürgen Mann und Dr. Martin Kozich, Zuckerforschung Tulln, vor. Ziel ist es, auf Basis des nachwachsenden Rohstoffs Stärke geeignete Produkte für die Anwendung im Nassspritzbeton zu entwickeln. Beim Tunnelbau sind die Entwicklung der Frühfestigkeit und die Konsistenz des Betons von entscheidender Bedeutung. Die Verringerung der verdickenden Wirkung ist daher ein wesentlicher Bestandteil dieses Forschungsprojekts.
Betonfertigteile bereits nach 4 Stunden transportfähig   Vor allem in der Vorfertigung von Bauelementen werden besonders hohe Festigkeiten gewünscht. Diese konnten bisher nur durch kostenintensive Maßnahmen erreicht werden. Der internationale Baustoffproduzent Holcim hat diese Entwicklungslücke mit dem neuen Schnellzement Holcim 104 geschlossen, der zusätzlich eine besonders hohe Frühfestigkeit aufweist. Die Wartezeiten für das Entschalen lassen sich damit um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Reparatur von Wasserbauwerken über Nacht   Für schnelle Reparaturen und möglichst kurze Ausschalzeiten bei Reparaturen von Wasserbauwerken wurde ein selbstverdichtender, schnell erhärtender und frostbeständiger Beton entwickelt. Dr. Rudolf Röck, Schretter&Cie GmbH&Co KG erläuterte gemeinsam mit DI Maik Arlt vom Institut für Materialprüfung & Forschung Röck Anforderungen, Eigenschaften, technische Kennwerte und Verarbeitungsverfahren. Ultrahochleistungsfähiger Beton für nachhaltige Instandsetzung    Eine besonders wichtige Eigenschaft von Beton ist die Durchlässigkeit an der Oberfläche. Diese bestimmt die Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen. Die neue Entwicklung eines ultrahochleistungsfähigen Faserfeinkornbetons zeichnet sich durch besonders hohe Druck- und Zugfestigkeit aus, dadurch ist die kann das Eindringen von Betonschädigenden Stoffen weitgehend vermieden werden. Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim hat  unter anderem in Luzern die Fahrbahn der denkmalgeschützten Dalvazza-Brücke in einem Arbeitsgang gleichzeitig verstärkt und abgedichtet. Dr. Peter Lunk, Holcim Schweiz AG: „Der Ultrahochfeste Faserfeinkornbeton bringt uns einen wesentlichen Schritt näher an eine lange technische Lebensdauer und nachhaltige Nutzung von Betonbauwerken.“ Hightech-Prüfmethoden verbessern Sicherheit und Qualitätsstandards   Der Anteil und die Zusammensetzung des Mehlkorns beeinflusst die Eigenschaften des Betons. Die Gesteinskörnung braucht eine optimale Abstufung und Mischung um möglichst alle Hohlräume ausfüllen zu können. Die Verwendung automatisierter Bildanalyseverfahren ermöglicht eine zuverlässige und wiederholbare Routinebestimmung der Partikelgröße und Partikelform und sind zusätzliche Parameter zum Auffinden der Ursache von Spezifikationsabweichungen in der Produktion. Innovatives Deckensystem revolutioniert Immobilien   Ein Deckensystem aus Betonfertigteilen zur Integration der gesamten Haustechnik entwickelte das Institut für Tragkonstruktionen der TU Wien. Institutsvorstand Prof. Johann Kollegger: “ Neben der raschen und einfachen Herstellung auf der Baustelle zeichnet sich diese Decke durch die zukunftsorientierte Nutzungsmöglichkeit und ein höchstes Maß an Flexibilität aus, sodass der gesamte umbaute Raum laufend, ohne große Aufwendungen, neu strukturiert werden kann.“ Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) Die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie versteht sich als Partner der Bauindustrie, der Behörden, aber auch als Service- und Anlaufstelle für den Endverbraucher. Die VÖZ bietet praktische Hilfestellung bei Fragen der fachgerechten Verarbeitung von Zement und Beton. Darüber hinaus beobachtet die VÖZ laufend die aktuellen internationalen Entwicklungen und ist maßgeblich daran beteiligt, den jeweils neuesten Stand der Technik in der österreichischen Bauwirtschaft zu verankern. Nähere Informationen und Download des Tagungsbandes unter www.zement.at Rückfragehinweis: ~ Pressestelle der Österreichischen Zementindustrie Andrea Baidinger andrea.baidinger bauen|wohnen|immobilien Kommunikationsberatung GmbH A-1060 Wien, Gumpendorfer Straße 83 Tel +43-1-904 21 55-0, Fax +43-1-904 21 55-11 mailto:baidinger@bauenwohnenimmobilien.at

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