Ein typisches Wiener Zinshaus, der Gebäudekeller besteht aus gebrannten Mauerziegeln. Eine Abdichtung ist nicht mehr wirksam vorhanden, die Mauer ist erdberührt und dementsprechend gesättigt nass.  In dem Keller war früher ein Supermarkt, die Wände wurden damals einfach -von innen- mit Bitumenbahnen zugeflämmt. Man dachte wenn man eine Abdichtung innen aufbringt, ist es wurscht ob die Wände nass sind ! Wenn es ein Strafgesetz für die „Gesundheit von Gebäuden“ gäbe, müßte die damalige Baufirma sicher wegen schwerer Körperverletzung einsitzen…
Es ist eigentlich ganz einfach, die Ziegel sind abhängig von der Feuchtesituation dahinter nass. Wenn die Oberflächen zum Keller offen und in der Verdunstung unbehindert bleiben, passiert fast gar nix! Eine Nutzung ist durchaus auch höherwertig möglich, eine Lüftungsanlage zum Abführen der LUFT-Feuchte wäre sogar vorhanden! Wohlgemerkt: Wenn die Verdunstung an der Oberfläche UNBEHINDERT bleibt! Wenn wie im gegenständlichen Fall der Mieter die Wände verschließt passiert was in Wien so oft passiert…
Die Feuchtigkeit steigt und steigt, plötzlich sind die Wände schon im 1.Stock nass. Und auch die ansich unbelasteten Gewölbedecken sind nass, helfen der Bauphysik dem Feuchtetransport ein Ende zu geben.  Und die Salzkonzentration steigt an den „künstlichen Verdunstungszonen“, das Mauerwerk wird geschädigt… Nun zur Aufgabe, mein Auftraggeber möchte die Räumlichkeiten mieten und höherwertig nutzen. Wenn er es richtig macht nutzt es dem gesamten Gebäude! Die Verdunstung soll da stattfinden wo sie passiert, und nicht die Mieter im 1.Stock belasten.
Sanierungsmaßnahmen: Die Vorsatzschale (da wurde eine Wand vorgemauert!) abbrechen, ebenso die „Abdichtung“, das Ziegelmauerwerk von Putz und Schadsalzen befreien, die Lagerfugen instandsetzen. Danach die Wandoberflächen mit Kalkfarbe pinseln, die Ziegel vom Abbruch reinigen und am Boden verlegen, am besten in ein kapillarbrechendes Splittbett. Der weitere Fussbodenaufbau hängt von der geplanten Beanspruchung ab, soll jedenfalls hinterlüftet stattfinden.
Also kurz zusammengefasst kann unter Verwendung von alten Baustoffen, und mit Respekt gegenüber der alten, belasteten Bausubstanz eine Nutzung möglich werden. Einzig eine Lüftungsanlage mit Regulierung der Luftfeuchte (CO-2-Steuerung) wird zu empfehlen sein. Den Eigentümer müßte es freuen, der hat die Räumlichkeiten erst gar nicht zur Vermietung freigegeben… Wundert mich auch nicht, hier wurde ja bereits alles versucht, Abdichtungen auf die Wände, „Sanierputze“ (wo sich maximal die Hersteller und Verarbeiter sanieren), Sperrputze, Vorsatzschalen usw. Da muss ja auch der hoffnungsvollste Hausherr einmal die Hoffnung aufgeben.
Günther Nussbaum-Sekora www.bauherrenhilfe.at Bau-Sachverständiger zertifiziert nach EN ISO/IEC 17024 Luftdichtheitsprüfer & Gebäudethermograf Sachkundiger für Schimmelpilzsanierungen – TÜV Akademie Sonderfachmann für Gebäudeabdichtungen, Spengler und Dachdeckerarbeiten Trockenbauarbeiten

3 comments

  1. eine option für kellertrockenlegung wäre auch die bodenplatte zu entfernen und etwas tiefer graben, neuen kies schütten und darauf xxxx Elemente verlegen die dann mit rohren ins freie verbunden werden. Diese Durchlüftung bewirkt ein Ableiten der aufsteigenden Feuchtigkeit. da die hohlraumelemente von rand zu rand verlegt wurden wird auch das fundament im kontaktbereich ausgetrocknet wodurch die feuchigekeit aus den mauern langsam absinkt. über die xxxxx elemente wird dann der neue Estrich betoniert. diese elemente eignen sich auch bei sanieurngen für die verlegung von ver- und entsorgungsleitungen. siehe http://www.xxxxat.tf

  2. bauherrenhilfe.at

    Lieber Herr Schmidt, wenn sie der Meinung sind interessante Produkte anbieten zu können kontaktieren sie uns offiziell. Bei wirklichen Innovationen bringen wir diese gerne und kostenfrei. Allerdings sind die Infos die sie in den Kommentaren veröffentlichen falsch und unpassend. Demnach ich die Produktnamen auch rausgenommen habe … xxxxxx … Bitte demnach die Kommentarfunktion nicht als Werbeversuch missbrauchen – vielen Dank.

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