Eigentlich stimmt der Titel nicht, ich glaube Wahrsagerei blickt in die Zukunft, sagt Dinge voraus. Ich müßte als Bausachverständiger manchmal in die Vergangenheit blicken können. Wie in einem Fall wo ich die Ursache für einen Mauerbruch angeben hätte sollen. Bis mir der Vorbesitzer mitgeteilt hat dass hier nach dem 2.Weltkrieg ein russischer Panzer dagegen gefahren ist… Im AKTUELLEN Fall kann ich es auch nicht sicher sagen, aber es erscheint eine Ursache logisch: An der Decke verläuft ein Putzriss, der Maler hat diesen schon mehrmals verspachtelt, sogar mit Textilglasgitter. Nur zeigt sich bei der Öffnung dass der Maler teilweise kein Gitter, und teilweise das Gitter nur genau bis zur Rissmitte geführt hat. (…)
Also bleibt die These der zum Wiederaufreissen zu Hinterfragen. Beim Thermografieren zeigt sich aus meiner Sicht der Grund für den Riss an der verspachtelten Betondecke: Genau im Rissbereich verläuft an der Oberseite der Betonplatten eine Heisswasserleitung, nämlich der Vorlauf für die Heizkörper. Nun gehe ich davon aus dass diese kurz nach dem Betonieren verlegt wurden. Die Schüsselung von Betonfeldern resultiert in der Phase nach Herstellung aus der ungleichmäßigen Trocknung der Felder. Üblicherweise wird nach dem Betonieren der Fussbodenaufbau augebracht, bei Estrichen ist das lange bekannt. Dieser trocknet ungleichmäßig aus und schüsselt sich. Die Heizleitung sorgt nun zusätzlich für Spannungen im Beton, a) betreffend der Austrocknung und b) in Bezug auf die unterschiedliche Längenausdehnung aufgrund der hohen Temperaturdifferenzen innerhalb einer Deckenplatte.
Demnach bleibt die Empfehlung den Riss zu weiten und zu schließen. Und die Spachtelung mit einer entsprechenden Bewehrung neu aufzubringen…

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