Schimmelpilzbefall auf Gipsputz – Neubaufeuchte
Meine Herren, aufpassen bitte. Sie haften als Fachfirma für ihre Leistungen, und es dürften den meisten Firmen nicht bewußt sein welche Probleme sie sich dabei einhandeln können. Im gegenständlichen Fall hätte SOFORT der Schimmelpilz „deaktiviert“ werden müssen. Hier liegt im gesamten Haus eine extrem hohe Feuchte sowie starker Schimmelpilzbefall vor, da kann es binnen kurzer Zeit zur einer massiven Vermehrung, und damit a) höchsten Sanierungsaufwänden und b)Gesundheitsschäden kommen!Nach Behandlung mit dem geeigneten „Anti-Pilzmittel“ ist der Organismus schon mal inaktiv, tot. Nach Trocknung kann es aber trotzdem zum Sporenflug kommen, und die stellen auch dann noch ein Allergierisiko dar. Demnach, vereinfacht dagestellt:Pilzmittel aufsprühen, mit feuchtem Tuch abwischen, wieder einsprühen, dann entweder sofort den befallenen Putz abspachteln, abfräsen, oder erst nach Trocknung. Der Putz muss ohnehin etwas abgefräst werden, da der Pilz tief sitzen kann! Im Übrigen wird hier nicht ausreichend getrocknet, ohne Beheizung fehlt einfach die Energie um die Bauteile schnell auf eine normale Ausgleichsfeuchte zu bringen. Die Holzfenster- und Türen könnten hier schnell Schaden nehmen, sich verziehen, verschimmeln usw. Ich habe dem Bauherren auch empfohlen die Geräte zu unterstützen und bei seiner Anwesenheit STOSSZULÜFTEN! Aber auch hier hat SANAG in der Vor-Ort-Beratung empfohlen das NICHT zu tun. Wohl auch eine Falschberatung, die kühle Winterluft ist gut trocken und kann ein Luftaustausch in kurzer Zeit mehr Feuchte abführen als die Geräte das können.
Zur Ausbildung in Schadenssanierungsfirmen habe ich mich ja schon ausgelassen, aber auch gut möglich dass hier einfach der falsche geschickt wurde, es kann ja nicht jeder spezialisiert sein… Im Übrigen ist die Situation auch bei den großen nicht viel anders.Nicht zu vergessen die Schadenursache, der Befund: Es liegt auf der Hand daß die primäre Ursache der falsche Umgang mit der Neubaufeuchte ist, aber ein interessanter „Fehler“ ist noch zu bemerken. Hier hat jemand ein Bauelement in die Decke – nachträglich – eingebaut, und dann dieses mit GIPSPUTZ eingespachtelt und an den Zementputz angeschlossen. Anbei Auszüge aus meinem Mail an den Bauherren. MAIL AN DEN KUNDEN – AUSZUG AUS MAILBERATUNG: Bei Bild 010 bin ich mir nicht sicher ob der Schimmelpilzbefall nicht auch auf den Putz der Decke übergegangen ist. Jedenfalls ist der mit Gips verputzte Bereich stark befallen und sollte SOFORT eine Pilzentfernung vorgenommen werden! Die Aussage dies erst zu tun wenn getrocknet wurde ist falsch, 1. findet nach Austrocknung die größte Sporenverbreitung statt, und 2. findet diese auch jetzt bereits statt und muss verhindert werden. Der beginnende Befall auf Gips erklärt sich dadurch daß Gips a) ph-neutral (PH7) ist, b) feuchte kapillar aufnimmt, und b)oftmals kein reiner Gips ist sondern mit Methylzellulosen versetzt wird, welche wieder als organische Nahrung für Pilze dient! Im Übrigen gibt es Probleme mit dem Feuchtehaushalt, hier soll die Temperatur auf 18-20°C gebracht werden, die Türen beschlagen derart daß Schäden am Holz nicht ausgeschlossen werden können. Wenn die Geräte erst heute aufgestellt wurden kann es noch dauern, sollte aber auch morgen der Beschlag noch nicht von den Fenstern weg sein sollten Zusatzmaßnahmen getroffen werden! Und natürlich sollen sie bei jeder Anwesenheit lüften, hier geht es jetzt nicht um Energiesparen sondern um effizientes und schonendes Trockenlüften! Idealerweise kippen sie ein oder zwei Fenster, stellen aber nahe den Heizlüfter auf damit die Bauteile nicht zu stark abkühlen! PS: Warum wurde Kalk-Zement-Putz (?) mit Gipsputz vermischt ? Hier könnte es Probleme bei Tapezierung oder Farben geben.
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